Anti-Martingale

Die Anti-Martingale ist eine Gewinnprogression und hat sich aus der Martingale (einer Verlustprogression) entwickelt. Oberste Maxime beim Spiel nach der Anti-Martingale Strategie ist es nicht mit dem eigenen Geld, sondern zu einem großen Teil mit dem Geld des Buchmachers zu spielen. So werden die Wetteinsätze nach einer gewonnen Wette erhöht, während sie nach einer Verlustwette vermindert werden.

Obwohl Money Management nach dem höchst riskanten Martingale System noch immer von einigen Wettern eingesetzt wird, hat sich aus im Laufe der Zeit daraus die umgekehrte Variante – die so genannte Anti-Martingale – entwickelt. Dabei werden die Regeln des Martingale Systems einfach umgedreht und aus einer Verlust- eine Gewinnprogression gemacht. Um nach dem Anti-Martingale System zu spielen muss man zuerst die Höhe des Standardeinsatzes und die Länge der Gewinnprogression  bestimmen. Nach jeder gewonnen Wette wird der Einsatz verdoppelt. Gewinnt man alle Progressionsstufen dann lässt man sich den Gewinn auszahlen und fängt wieder von vorne an.

Beispiel

Wir gehen von einer Quote von 2,0 in jedem Spiel aus und bestimmen den Standardeinsatz mit 10 Euro, und die Länge der Gewinnprogression mit vier richtigen Wetten in Folge. Hier die Entwicklung der Wetteinsätze:

  • Wette 1: 10 Euro
  • Wette 2: 20 Euro 
  • Wette 3: 40 Euro 
  • Wette 4: 80 Euro

Gewinnt man alle vier Wetten so hat man 150 Euro Gewinn erwirtschaftet. Verliert man eine Wette, so verliert man nur den Standardeinsatz der ersten Wette in Höhe von 10 Euro. Richtig nach der Anti-Martingale Strategie zu spielen bedeutet auch, dass man bei jeder verlorenen Wette an den Anfang zurückgeht. Man fängt dann also wieder mit dem Ursprungseinsatz von 10 Euro an.

Verlockend erscheint die Anti-Martingale vor allem, weil man nach der ersten gewonnen Wette bereits zur Hälfte mit dem gewonnen Geld spielt und sich der Anteil „eigenes Geld vs. Buchmachergeld“ mit jeder gewonnenen Wetten zum eigenen Gunsten verschiebt. Im Vergleich zur Verlustprogression Martingale ist der größte Vorteil der Anti-Martingale, dass das Risiko eines Totalverlustes weitaus geringer ausfällt und auch lang anhaltende Verluststrähnen nicht mit einem höheren Wetteinsatz kompensiert werden müssen. Kommt man allerdings in den Genuss einer Gewinnsträhne, dann steigen die Gewinne steil an.

In der Praxis kann die hier vorgestellte „pure“ Anti-Martingale Strategie allerdings nur selten angewandt werden, da sich mehr und mehr die Ansicht durchsetzt man solle schon die zweite Wettstufe nur noch mit dem Geld des Buchmachers spielen. Ebenso kann es durchaus sinnvoll sein – im Rahmen einer abgewandelten Anti-Martingale Strategie - auch auf Spiele mit einer Quote von unter 2,0 zu setzen. Argumente dafür sind, dass ...

  1. man sich nicht künstlich in der Auswahl beschränkt
  2. die Gewinnwahrscheinlichkeit mit niedrigeren Quoten steigt.

Ebenso ist es natürlich möglich die Anzahl der Progressionsstufen zu senken und dafür nur Quoten größer 2,00 zu spielen oder viele Progressionsstufen einzubauen und dafür die Gewinnwahrscheinlichkeit durch niedrigere Quoten zu erhöhen. Bei abgewandelten Formen der Anti-Martingale muss jeder sein eigenes System entwickeln. Die oberste Maxime muss allerdings bleiben, dass man nach gewonnener erster Stufe teilweise oder ganz mit dem Geld des Buchmachers (anders formuliert: mit dem Gewinn aus der ersten Wette) spielt.

Für wen eignet sich also die Anti-Martingale Strategie? Dies hängt sehr stark von der Mentalität des Spielers ab. Bevorzugt man regelmäßige Auszahlungen dann sollte man die Anti-Martingale gleich wieder vergessen. Wer allerdings auf einen Schlag größere Summen gewinnen möchte und auch bei länger andauernden Verluststrähnen nicht nervös wird, der sollte sich das Prinzip der Anti-Martingale genauer ansehen und sein eigenes abgewandeltes System entwickeln.


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